Curated Ears - so gestaltest Du Dein perfektes Ohrpiercing-Konzept
- Dein Piercing
- 1. Mai 2020
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 24 Stunden
Piercings sind wie Chips – man bleibt selten bei nur einem
Stars wie Kylie Jenner machen es vor: Piercings sind längst kein Einzelstatement mehr, sondern Teil eines ganzheitlichen Looks. Beim sogenannten Curated Ear wird das gesamte Ohr als eine kreative Fläche gesehen – ein Ort, an dem Design, Schmuckauswahl und Anatomie zu einem individuellen Kunstwerk verschmelzen.
👉 Hier findest Du Inspiration für Dein Curated Ear.
Was ist ein Curated Ear?
Der Begriff „Curated Ear“ bezeichnet ein durchdacht gestaltetes Ohrpiercing-Konzept mit mehreren aufeinander abgestimmten Piercings. Dabei geht es nicht nur darum, möglichst viele Stellen zu piercen, sondern um ein harmonisches Gesamtbild, das zur individuellen Anatomie und zum Stil der Träger*in passt.
Vielleicht hast Du schon intuitiv begonnen, Dein Ohr mit mehreren Piercings zu gestalten, ohne den Begriff jemals gehört zu haben. Genau darin liegt der Reiz: Ein Curated Ear ist so individuell wie Du selbst – ob minimalistisch, verspielt oder extravagant.
Warum ist der Trend so beliebt?
Das Ohr bietet mit Abstand die meisten Möglichkeiten für kreative Piercings. Vom klassischen Lobe bis zur Helix, Conch oder dem Flat-Bereich – es gibt unzählige Kombinationen, die sich auf Dein Ohr und Deinen Stil abstimmen lassen. Der Look kann zurückhaltend oder auffällig sein, je nachdem, welche Schmuckstücke Du wählst.
Ein weiterer Vorteil: Du entscheidest, wie sichtbar Dein Curated Ear ist. Mit offenen Haaren kannst Du es verstecken, mit einem High Ponytail oder Hochsteckfrisuren wird es zum absoluten Blickfang.
📸 Inspiration findest Du übrigens unter dem Hashtag #curatedear auf Instagram.
So planst Du Dein Curated Ear richtig
Bevor Du startest, solltest Du Dir einige grundlegende Gedanken machen. Welche Schmuckstücke gefallen Dir? Hast Du ein bestimmtes Thema oder Farbschema im Kopf? Möchtest Du lieber ein Statement setzen oder eher etwas Zurückhaltendes gestalten? Und am wichtigsten: Bin ich geduldig genug, ein größeres Projekt anzugehen? Hol Dir Inspiration auf instagram oder Pinterest und sammle Deine Favoriten.
Die Planung erfolgt idealerweise in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Piercingstudio. Dort wird Deine Ohr-Anatomie begutachtet, Deine Favoriten angeschaut und gemeinsam entwickelt ihr ein Konzept, das sowohl ästhetisch ansprechend als auch anatomisch sinnvoll ist. Nicht jedes Ohr ist für jedes Piercing geeignet – das sollte ehrlich besprochen werden.
Wichtig ist außerdem: Ein Curated Ear entsteht nicht an einem einzigen Tag. Die meisten Knorpelpiercings benötigen Monate zur Abheilung. Deshalb solltest Du maximal zwei bis drei Piercings pro Sitzung stechen lassen, damit Dein Körper ausreichend Kapazitäten zur Heilung hat. Solltest Du noch gar kein Piercing im Knorpelbereich haben, empfehlen wir sogar erstmal nur ein Piercing machen zu lassen, um rauszufinden, ob Du überhaupt mit Heilung und Pflege zurecht kommst.
Du hast schon Piercings? So integrierst Du sie sinnvoll
Oder hast Du schon ein (paar) Piercing(s) und möchtest diese nun zu einem Gesamtbild erweitern oder zusammenführen?
Kein Problem! Das Wichtigste beim curated ear ist neben der passenden Platzierung die Auswahl des Piercing Schmucks. Was passt zu Deinem bereits vorhandenem Schmuck? Und welche Art Look möchtest du erreichen?
Besonders beliebt ist aktuell der Conch Ring – ein Ring, der durch die Mitte der Ohrmuschel geführt wird. Für viele ist er ein zentrales Element im Curated Ear. Allerdings sollte er erst getragen werden, wenn das Piercing vollständig abgeheilt ist. In der Zwischenzeit eignet sich ein hochwertiger Stecker als Ersatz.
Dein Stil spielt bei der Planung eine zentrale Rolle. Trägst Du häufig Goldschmuck? Oder bevorzugst Du silberfarben oder Roségold? Auch Deine Alltagsgewohnheiten – z. B. Sportarten oder das Tragen von Kopfhörern – sollten in die Auswahl der Piercings und Schmuckformen mit einfließen.
Entgegen der allgemein herrschenden Meinung, man sollte Goldtöne nicht miteinander mischen, kann man dies bei einem Curated Ear ganz wunderbar tun und damit für noch mehr Abwechslung sorgen - alles eine Frage der Zusammensetzung!
Bei der Planung zu beachten ist die natürliche Form des Ohrs und die passenden Abstände zwischen den Piercings. Möchtest Du einen Stecker mit mehreren Glitzersteinen in Deinem Helix Piercing tragen? Dann muss genug Platz gelassen werden, falls Du noch ein zweites planst, damit sich die beiden nicht in die Quere kommen.
Konzentrieren sich Deine bereits vorhandenen Piercings eher auf den oberen Bereich Deines Ohrs? Wie schafft man dann einen Ausgleich nach unten?
Diese Fragen kannst Du mit einer/m PiercerIn besprechen und schauen, dass ihr gemeinsam ein auf Dich zugeschnittenes Konzept erstellt.
Achte hierbei auf bereits durchgeführte Projekte im Portfolio - viele PiercerInnen haben einen eigenen Stil, passt dieser zu Dir und Deinen Vorstellungen?
Tipps zur Schmuckwahl im Curated Ear
Ein Curated Ear lebt von seiner Vielfalt – und von einem durchdachten Aufbau. Durch eine große Auswahl an Schmuck bieten sich Dir unzählige Looks - ohne dafür alle Piercings auswechseln zu müssen. Tausche die einfache Kugel in Deinem Conch Piercing durch ein großes Statement Piece aus oder trag ein Kettchen im Helix Piercing. Wie bei einem Puzzle kannst Du einzelne Parts austauschen und damit spielen - let's get that ear party started! Hier einige Punkte, die Du bei der Schmuckauswahl beachten solltest: 1. Bleib in einer Farbpalette Ein stimmiger Look entsteht meist dann, wenn Du Dich auf eine Farbwelt festlegst. So wirken weiße Zirkonias und helle Opale besonders harmonisch miteinander. Wer es auffälliger mag, kann auf starke Kontraste setzen – etwa ein kräftiges Türkis in Kombination mit Gold. Zu viele verschiedene Farben auf einmal lassen das Ohr jedoch schnell unruhig wirken. 2. Kombiniere Formen Auch die Form der Schmuckstücke spielt eine große Rolle. Kombiniere filigrane Stecker mit auffälligen Ringen oder nutze Chains und Charms für zusätzliche Dynamik. Besonders effektiv ist es, mit einem auffälligen Highlight-Piece zu starten und den restlichen Look darauf aufzubauen. 3. Sei individuell Dein Ohr sollte Deinen persönlichen Stil widerspiegeln. Überlege, ob Du eher minimalistisch unterwegs bist oder gerne Schmuck in Szene setzt. Trägst Du eine Uhr oder Halskette in einer bestimmten Farbe? All das kann Einfluss auf Deine Piercingauswahl nehmen. Dein Ohr sollte zum Rest Deines Typs passen und Deinen persönlichen Stil unterstreichen.
4. Schwestern - nicht Zwillinge Ein spannender Tipp für beide Ohren: Gestalte sie nicht exakt gleich. Statt Symmetrie zu erzwingen, setze auf Individualität – behandle Deine Ohren wie „Schwestern, nicht Zwillinge“.
Welche Piercings eignen sich für ein Curated Ear?
Grundsätzlich gilt: Erlaubt ist, was gefällt und anatomisch möglich ist. Unser Tipp: Achte darauf, dass Dein Ohr schön ausbalanciert ist und sich nicht alle Piercings im oberen oder unteren Drittel befinden. Besonders beliebte Kombis sind:
Conch & Forward Helix
Helix & Daith
Flat Helix & Tragus
Stacked Lobes (mehrere Lobe-Piercings übereinander)
Rook & Mid Helix
Durch die Kombination mehrerer Piercingarten entstehen unzählige kreative Möglichkeiten. Und falls Du ungeduldig bist: Ear Cuffs sind eine großartige temporäre Lösung, um Deinen Look sofort zu verändern – ganz ohne Nadel. Lass Deiner Kreativität freien Lauf!
Was kostet ein Curated Ear – und wie lange dauert es?
Ein Curated Ear ist ein langfristiges Projekt. Die Heilung kann – je nach Anzahl und Art der Piercings – mehrere Monate bis Jahre dauern. Auch finanziell solltest Du mit mehreren hundert Euro rechnen, wenn Du hochwertigen Schmuck wählst. Aber: Qualität zahlt sich aus – gerade bei Knorpelpiercings, die oft empfindlich reagieren.
Lass Dich nicht von Instagram-Bildern täuschen, die ein komplett geheiltes Curated Ear an nur einem Tag zeigen. Viele dieser Looks entstehen über Jahre – mit Geduld, Planung und professioneller Begleitung.
Wo sollte ich mein Curated Ear stechen lassen?
Die einzig richtige Wahl: ein professionelles Piercingstudio mit Erfahrung in Ohrprojekten. Achte darauf, dass das Studio:
sterile Einwegprodukte verwendet
ausführlich berät und Deine Anatomie begutachtet
eine große Auswahl an Schmuck für den Ersteinsatz bietet
Referenzen (z. B. Fotos von abgeheilten Curated Ears) vorweisen kann
Nachsorgetermine anbietet und erreichbare Ansprechpartner hat
Ein gutes Studio plant mit Dir gemeinsam die Piercingreihenfolge, achtet auf Heilungsphasen und gibt Dir realistische Einschätzungen zu Schmuckwahl, Tragekomfort und Designoptionen.
Und nie vergessen: Geduld, Geduld, Geduld - das sind die drei wichtigsten Eigenschaften auf dem Weg zu Deinem perfekten Ohr.
Fazit: Dein Ohr, Dein Stil
Ein Curated Ear ist weit mehr als eine Ansammlung von Piercings. Es ist ein Ausdruck Deiner Persönlichkeit, Deiner Ästhetik und Deines Lebensstils. Es braucht Zeit, Geduld und Vertrauen in professionelle Hände – aber das Ergebnis wird Dich jeden Tag aufs Neue erfreuen.
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